Teilzeitausbildung: Chancen und Möglichkeiten

Es kann viele Gründe geben, die eine Vollzeitausbildung erschweren können: Kinder, gesundheitliche Handicaps, Pflege zusätzlicher Sprachförderbedarf. Mit der Neuregelung des Berufsbildungsgesetzes zum 1. Januar 2020 wurde die Möglichkeit zur Teilzeitausbildung erweitert. „Dabei bietet das neue Berufsbildungsgesetz zur Teilzeitausbildung die Chance von einer Vollzeitausbildung in eine Teilzeitausbildung oder umgekehrt zu wechseln, sofern der Arbeitgeber dazu bereit ist“, sagt Heike Höfer Kunz von der regionalen Beratungsstelle Frau und Beruf. Um über Chancen und Möglichkeiten einer Teilzeitausbildung aufzuklären, organisierte die Beratungsstelle gemeinsam mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Sankt Wendeler Land (WFG) die Veranstaltung „Teilzeitausbildung im Landkreis Sankt Wendel“.

Eine Expertenrunde klärte über Grundsätzliches auf. Moderiert von WFG-Geschäftsführer Julian Schneider, diskutierten als Vertreter der Berufsschule Schulleiter Hubert Maschlanka, Henning Scheid von der Kommunalen Arbeitsförderung des Landkreises, Dunja Sauer, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Bundesagentur für Arbeit, Annette Baumstümmler von der Industrie- und Handelskammer, Antje Glöckner, Personalverantwortliche der Globus Gruppe, und Sandra Morgenstern vom Personalamt des Landkreises Sankt Wendel.

Dabei wurde betont, dass sich alle dafür einsetzen möchten, Teilzeitausbildung zu ermöglichen. Allerdings brauche es mehr Engagement seitens der Auszubildenden sowie von den Ausbildungsbetrieben. Die Kammern und Agenturen möchten Interessierte unterstützen, damit möglichst alle in eine qualifizierte Ausbildung einsteigen können.

Nach der Expertenrunde gab es Beratungsangebote an verschiedenen Informationsständen, etwa der Agentur für Arbeit, des Projektes „My Turn“ der Kommunalen Arbeitsförderung, der Kindertagespflege des Landkreises, des Ausbildungs- und Fortbildungsvereins im Landkreis Sankt Wendel, der Arbeitskammer des Saarlandes und der Stadt St. Wendel.

Höfer Kunz: „Wir konnten feststellen, dass die erfolgreiche Umsetzung einer Teilzeitausbildung kein einfaches Unterfangen ist. Es gilt, gemeinsam viele Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Deutlich wurde auch, dass es uns gemeinsam gelingen kann, uns den Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt zu stellen und gute und vielfältige Lösungen zur Milderung des Fachkräftemangels im Landkreis zu gestalten.“

Die regionale Beratungsstelle Frau und Beruf bietet seit 2021 Frauen aus dem Landkreis Sankt Wendel persönliche Beratung zu beruflichen Themen an und unterstützt die Frauen bei der beruflichen Integration. Gefördert wird die Beratungsstelle durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit und den Europäischen Sozialfonds plus.